a-e-p

15.07.2009, 09:38

urängste manifestieren sich im traum

komme von irgendwo her zum auto zurück, ich will die straße überqueren, als vor mir ein quietschgrüner kleinwagen von rechts nach links durchs bild rast, laut dröhnt aus den geöffneten scheiben ein klassiker meiner dritten band, den NUR ICH auf cd habe. beunruhigt erreiche ich mein auto, dessen fahrertür ich offen vorfinde. der dieb hat nicht nur die cd mit den selbstgefertigten gassenhauern, sondern auch die fototasche mit der kamera und dem neuen objektiv mitgenommen. eine zufällig anwesende frau nimmt sich meiner verzweiflung an.

04.09.2007, 11:27

Party am Freitag

"PC-Service" lese ich im Vorbeigehen, doch wir gehen gar nicht vorbei an dem inmitten fünfstöckiger hamburger Mietshäuser platzierten Erdgeschossbau mit gardinenverhangener Schaufensterfront, denn hier findet die Party statt. Christian, der Gastgeber, ist irgendwas Mitte vierzig geworden, er bekommt eine in die MoPo von gestern eingewickelte B-Movie-DVD überreicht. Es wird auf Getränke und Chips hingewiesen und Belangloses gequatscht, bevor Persönliches zur Sprache kommen könnte. Der Raum ist vollgestellt mit Musikinstrumenten und -equipment und einem PC, auf dem ITunes elektronische Musik abspult. Christian bekommt von einer nach uns eintrudelnden Besucherin eine Edith-Piaf-CD geschenkt, die er auf den Computertisch legt und mit zwei anderen Tonträgern abdeckt.
Etwa fünf weitere Gestalten stehen trinkend und kiffend im Nebenraum und der winzigen Küche herum, darunter ein Mittfünfziger, der wie der verstorbene DFL-Präsident Werner Hackmann aussieht. Wir versorgen uns mit Bier und Sekt. Christian weiß, dass Astra schon seit Jahren Holsten ist.
Im Keller ist ein Muckraum, ein Torben oder Sören begrüßt uns beim Eintreten mit Handschlag, ein Schwarzer mit Sonnenbrille versucht sich als Sänger und lobt die Gitarristin: "You are so talented, Julia".
Wieder oben. Noch eine Julia in der Küche, es ist die Frau mit der Piaf-CD. Sie säuft Prosecco wie Limonade und referiert atemlos über ihr Alter (40), Sternzeichen und die Unterschiede zwischen Berlin, München und Hamburg.
Ein Heinz-Rühmann-Lookalike drängt sich durch zur Kaffeemaschine, Werner Hackmann lässt sich ein Bier durchreichen.
Ich steige auf Wasser um, es ist schrecklich verraucht, ich versuche mich nochmal auf dem Kontrabass und den Congas.

Dann wieder hinaus in die Nacht.

21.08.2007, 15:04

n.y.

reisegruppentrip nach new york. schon direkt nach der ankunft am flughafen setzen wir uns ab. haben unser auto dabei, fahren durch manhattan und beschließen zu parken. befinden uns in einer tiefgarage, geraten in eine autowarteschlange und steigen aus, gespräche mit anderen deutschen urlaubern entspinnen sich. auto ist wie vom erdboden verschluckt, nachdem ich nur kurz den blick abgewendet habe. es beginnt eine verzweifelte und schließlich erfolglose suche. die frau ruft aus einer benachbarten bar an, wo sie, wie ich bei meiner ankunft feststelle, bekanntschaft geschlossen hat mit einer attraktiven deutschen kellnerin, die bereitwillig sowohl mit der frau als auch mit mir herumknutscht. stimmung hellt sich auf. entschluss, das beste aus dem resturlaub zu machen.

11.05.2007, 08:21

...

Wir sind in diesem Hotel und lümmeln zu fünft oder sechst auf einer großen braunen Breitcordmatratze herum, als draußen die Sirenen zu heulen beginnen. Ich blicke durch das Fenster ins Halbdunkle und sehe vermummte Randalierer Steine werfen. Plötzlich stürzt die gesamte neue Fassade des Nord-LB-Gebäudes in sich zusammen und lässt die alte 60er-Jahre-Front zum Vorschein kommen, all das in einer Entfernung von ca. 50 Metern. Auf halber Strecke fällt kurz darauf von rechts etwas sehr großes aus Beton ins Bild. Wir verfallen in Panik und beschließen, nach draußen zu flüchten. Verzweifelt klauben wir unsere Schuhe zusammen, ich muss meine einem der anderen entreißen, der schon dabei ist, sie anzuziehen.

12.11.2006, 21:57

Plakias, Südkreta, 17.9.2006

Schwülwarm heizt uns der Vormittag ein, als wir unserem Leihauto entsteigen. Vorbei an wie immer haifischmaulgleich geöffneten Müllcontainern streben wir der Praxis des einzigen Arztes im Ort entgegen. Wir betreten sie ebenerdig durch eine offene Glasschiebetür und stehen sogleich im Wartezimmer, von wo wir Einblick ins unverschlossene Behandlungszimmer haben. Vom Arzt keine Spur, auch auf "Hallo"-Rufe reagiert niemand. Irritiert setzen wir uns. Das Wartezimmer ist großzügig mit Aschenbechern bestückt, man hält eine großzügige Auswahl griechischer Modezeitschriften bereit und neben der Behandlungszimmertür haben die Kinder ein leider defektes Eishockeyspiel entdeckt.
Endlich, nach zehn Minuten betritt ein älterer Herr im weißen Kittel die Praxis. Leider ist es nur der Apotheker von nebenan, der aber immerhin unserem Hiersein einen Sinn verleiht, indem er das Erscheinen des Doktors innerhalb der nächsten zehn Minuten ankündigt.

Neben uns nimmt jetzt eine verwitterte Griechin Platz. Sie verhält sich absolut ruhig, bis weitere 15 Minuten später tatsächlich der Doktor seine Praxis betritt, worauf Sie leise Ächz- und Jammerlaute ausstößt.

Das nützt ihr aber wenig, denn jetzt sind wir an der Reihe. Nachdem der Arzt uns den Grund seiner Abwesenheit dargelegt hat - ein Notfall, der Ärmste ist seit sechs Uhr auf den Beinen - dürfen wir unser Anliegen vortragen. Wir schildern den bisherigen Krankheitsverlauf der Kinder und den ihrer Mutter - Fieber, starke Halsschmerzen, Himbeerzungen - und äußern den Verdacht, wir könnten es hier mit Streptokokken zu tun haben.

Ein holzspatelgestützter Blick in den Rachen meines dreijährigen Sohnes genügt dem Mediziner, um lächelnd eine harmlose Halsentzündung zu diagnostizieren. Nein, gewiss sei er kein Gegner antibiotischer Behandlungsmethoden, doch in diesem Fall reiche das beim benachbarten Apotheker erhältliche Mittelchen zur Desinfektion des Mundraums völlig aus.

Zwei Tage später. Nachdem wir die zweieinhalbstündige Autofahrt vom Hamburger Flughafen nach Hause hinter uns gebracht haben, lasse ich K. vom Nachbarn zur Notfallsprechstunde chauffieren. Diagnose: Streptokokken, Therapie: antibiotisch. Das selbe bei mir und den Kindern am Tag darauf.
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